Vorstand des TV 06 Thalmässing
eröffnete seinen Mitgliedern die Folgen der Rutschgefahr an der Böschung Gutachten
hatte Nichteignung des Bodens festgestellt - Bürgermeister hat sich für
das Gelände stark gemacht
THALMÄSSING (wr)
Wegen Abrutschgefahr der Böschung am Sportgelände des TV 06 Thalmässing
hatte der Vorstand seine 1044 Mitglieder zu einer außerordentlichen
Versammlung in den Gasthof "Zur Krone" eingeladen, der jedoch zur Enttäuschung
des Vorstands nur 27 Mitglieder gefolgt waren. Mit nur einer Gegenstimme
votierten die Stimmberechtigten nach intensiver Aussprache für den Antrag
des Vorstands, die Bauausführung am Sportgelände einer Rechtsprüfung
unterziehen zu lassen, um bei Erfolgsaussicht weitere gerichtliche Schritte
einleiten zu können.
Vorsitzender
Fritz Schröder wies anhand eines Rückblicks nach, dass die Suche nach
einem geeigneten Sportgelände in Thalmässing in Grundzügen der
"unendlichen Geschichte" entspricht. Als schließlich
oberhalb der Badstraße ein Gelände zur Verfügung gestanden habe,
hätten die Experten dort vom Bau eines Sportplatzes grundsätzlich
abgeraten, weil ein Gutachten vom Mai 1990 die Nichteignung des Bodengrundes
festgestellt hatte. Andernfalls wären zur Absicherung des Geländes
Zusatzkosten in Höhe von 350' bis 450000 DM notwendig geworden. Ein
Planungsstopp und die erneute Suche nach geeigneten Alternativen sei die Folge
gewesen. Allerdings habe sich kein geeignetes Gelände finden lassen und
sich der Bürgermeister für das Gelände oberhalb der Schule stark
gemacht. Den geologischen Bedenken seien die Planer mit aufwändigen
Sicherungsmaßnahmen begegnet, und der Marktrat habe per gesondertem
Beschluss das finanzielle Risiko der Hangsicherung übernommen. Auf
diese Weise sei laut Schröder der Verein 1997 bei einer Investitionssumme
von 1.109 Millionen Mark zum "wohl teuersten Sportplatz Bayerns"
gekommen. Leichte Hangabneigungen im Dezember 1998 seien im folgenden Frühjahr
noch über Gewährleistungsansprüche reguliert worden. Starke
Regenfälle im März 2002 hätten aber erhebliche Schäden an
der aufgeschütteten Böschung am Nordrand des Platzes verursacht und
nach technischer Begutachtung durch das Ingenieurbüro Klos den Einbau
von sechs Stützkörpern - geschätze Kosten: 27.000 Euro -
notwendig gemacht. Ein neueres Gutachten der geologischen Verhältnisse
vor allem an der nördlichen Hangseite durch das Ingenieurbüro für
Erd- und Grundbau Dr. Johann Spotka habe sogar den Einzug von 13 Stützkörpern
- mit Mehrkosten von 60' bis 73000 Euro erforderlich werden lassen. Mit
dem finanziellen Aufwand habe der Vorsand niemals rechnen können. Für
das "Sechs Stützkörper-Projekt" habe man schon einen
Finanzierungsplan mit Zuschüssen des BLSV gehabt und sich gute Aussichten für
eine Genehmigung eingeräumt. Mit dem neuen Investitionsbedarf sei diese
Planung weitgehend überholt. Außerdem hätte man mit dem ersten
Konzept auf Gewährleistungsansprüche verzichten und damit die Firma
Klos aus der Verantwortung entlassen müssen. Mit der neuen Kostenschätzung
müsse man sich fragen, ob nicht das Ingenieurbüro Klos, das
die Bauausführung des Sportplatzes damals überwacht habe, im
Drainagebau Fehler zugelassen habe und darin heute die Ursache für das
Abrutschen des Hanges zu suchen sei. In diesem Fall sei die Firma Klos für
den festgestellten Schaden verantwortlich, was diese jedoch im Hinblick auf
die Eignungsproblematik des Gesamtgeländes entschieden zurückweist. Damit
werde nach Auffassung des Vorstandes des TV ein Rechtsstreit kaum vermeidbar.
Mit dem angestrebten Beschlussantrag wollte der Vorstand sich
freie Hand geben lassen, nach einer kostenfreien Rechtsprüfung durch
den BLSV und bei Aussicht auf Erfolg eine gerichtliche Klärung der
Schadensursache herbeizuführen. Die Gesamtproblematik werde noch
erschwert durch den Umstand, dass die Marktgemeinde zwar das Risiko der
Hangsicherung übernommen habe, aber von einem Einschluss der nördlichen
Böschung, wo der Schaden aufgetreten ist, nach Schröders Angaben
nichts wissen will. Bei Fortschreiten der geologischen Beeinträchtigungen
drohe dort das Fundament des mittleren Flutlichtmastens freigelegt zu
werden und könnte deswegen ein akutes Sicherheitsproblem entstehen.
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